Liebes-Aus für die Inzest-Geschwister aus Leipzig

Susan K. ist geistig leicht zurückgeblieben und stammt aus einer Familie, in der Vernachlässigung und Handgreiflichkeiten an der Tagesordnung standen. Mit 16 hat sie ihren 24-jährigen Bruder Patrick kennen gelernt, der bis zu diesem Zeitpunkt getrennt von der Familie in verschiedenen Pflegefamilien aufgewachsen ist.

Damals sind sich die beiden rasch näher gekommen, schon bald kam das erste Kind zur Welt. Es entwickelt sich nicht normal. Man geht davon aus, dass dies eine Folge des Inzest ist. Patrick verbüßt eine Haftstrafe. Die Kinder werden vom Jugendamt in Pflegefamilien untergebracht. Nur die Jüngste, Sofia, darf bleiben.

Susan versteht das Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Sie hatte immer ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Liebe zu ihrem Bruder. Heute will sie von Patrick nichts mehr wissen – will nicht auch noch das letzte Kind verlieren. Sie hat eingesehen, dass ihre Taten strafbar sind und will keinen weiteren Streit mehr.

Noch 2006 war sie der Meinung, sie und Patrick würden für immer zusammen bleiben – mit den Kindern eine glückliche Familie sein.

Inzest, ein in Deutschland nur selten angesprochenes Thema. Es ist und bleibt verboten. Ich bin trotzdem der Meinung: wenn Inzest verboten ist, weil davon ausgegangen werden kann, dass der neue Mensch geistig oder körperlich behindert sein könnte, dann sollten wir auch bedenken, dass Gleiches für Menschen mit Erbkrankheiten wie Trisomie 21 oder dergleichen gilt.

…und dann sind wir ganz schnell in einer Schiene, in der wir entscheiden müssen, welches Leben lebenswert ist und welches nicht – welches Leben sich vermehren darf und welches nicht. Und davor möchte ich an dieser Stelle in aller Form warnen! Es steht uns nicht zu darüber zu entscheiden. So weit waren wir schon – und so weit dürfen wir nie wieder kommen!


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Kommentare

Eine Antwort zu „Liebes-Aus für die Inzest-Geschwister aus Leipzig“

  1. Avatar von Klasu Moralis

    Trisomie 21 ist keine Erbkrankheit – weder „Erb..“ noch „Krankheit“ sondern ein Gendefekt.

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