Kristof Hering hat sich geoutet, einen Mann zu lieben. Seitdem werden die Morddrohungen immer schlimmer. Vor allem auf Facebook werden die Hetzparolen gegen den 22-jährigen immer schlimmer. „Ich schneide dir die Hoden ab, sobald ich dich erwische“. Diese und ähnliche Nachrichten machen Kristof Angst.
Also ich muss dazu mal Folgendes sagen: ich habe mehrere Freunde, die schwul sind. Ich liebe meine Jungs, wie man eben Brüder oder Schwestern liebt. Ich finde es gut, dass sie zu dem stehen, was sie eben ausmacht. Aber ich finde nicht, dass sie deshalb bessere oder schlechtere Menschen sind.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Tatsache, homosexuell zu sein, in unserer Zeit schon fast einer besonderen Fähigkeit gleich kommt. „Ach, der ist schwul, der hat sich geoutet – ist ja toll, dass er sein Leben so offen lebt. Singen kann er zwar nicht, aber er ist immerhin schon mal schwul – passt in den Zeitgeist – da lässt sich was draus machen.“
Also das geht mir mittlerweile echt auf den Keks. Was soll das denn? Sind wir heterosexuellen Menschen jetzt schon weniger wert, bloß weil wir keine Geschichte zu erzählen haben?
Was die Leute hinter verschlossenen Türen treiben, tut doch absolut nichts zur Sache! Es sollte weder ein Anlass zu Mitleid noch zu Nachsicht sein. Eine sexuelle Neigung ist, was sie ist: eine sexuelle Neigung. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
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