Der Tag, an dem ich im Supermarkt zur Legende wurde

Palma de Mallorca. Ich wollte nur Milch. Ehrlich. Einfach nur eine Packung Milch holen. Was dann passierte, ist schwer in Worte zu fassen – aber ich versuch’s.

Es begann ganz unschuldig: Einkaufswagen geschnappt, durch die Türen geschoben wie ein Profi. Ich fühlte mich stark. Ich fühlte mich bereit. Ich fühlte mich… falsch. Denn nach zwei Minuten bemerkte ich: Ich hatte einen Kinderwagen genommen. Also so einen Mini-Wagen, den man mit einem Finger schieben kann. Gut für Kinder, schlecht für Menschen mit Milch-Durst und leichten Rückenschäden.

Aber ich dachte: Jetzt erst recht. Ich wollte ja eh nur eine Milch.

Natürlich kam es anders.

Erster Stopp: Aktionsregal. Ich weiß bis heute nicht, warum ich plötzlich ein Duschgel mit „Arktischer Kick“ in der Hand hatte. Ich dusche nicht mal arktisch. Aber gut. In den Wagen damit – der inzwischen bedenklich wackelte.

Dann kam der Abgrund aller Supermärkte: das Kühlregal. Ich rutschte fast auf einem entgleisten Mozzarella aus, fing mich heldenhaft mit einem Salatkopf (RIP, kleiner Freund), und griff dann endlich zur Milch.

Doch da war sie: die letzte Packung. Und jemand anderes hatte sie auch im Blick – ein Mann mit ernster Miene, schnellen Schritten und dem Blick eines Ninja.

Wir standen uns gegenüber. Milch in der Mitte. Es war wie im Wilden Westen.

Ich: „Darf ich?“

Er: „Ich hab Katzen.“

Ich: „Ich hab Cornflakes.“

Ein kurzer Moment der Stille. Dann griffen wir gleichzeitig zur Packung – berührten sie exakt im selben Moment – und fingen an zu lachen. Schließlich teilten wir sie. Also… nicht wortwörtlich. Er nahm die Milch, ich nahm die Hafermilch. War wahrscheinlich eh gesünder.

Auf dem Weg zur Kasse piepte dann übrigens mein Einkaufswagen. Warum? Weil der Chip irgendwie noch drin war. Die Kassiererin sagte: „Der gehört zur Kinderabteilung.“ Ich antwortete: „Ich bin im Herzen jung geblieben.“

Das Superchicka Fazit:
Man geht nie nur für Milch in den Supermarkt. Nie.


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