Wolfsburg/Deutschland. Der aktuelle Volkswagen-Skandal und Abgas-Betrug erschüttert Deutschland. Doch worum geht es eigentlich und was ist beispielsweise eine Abgasanlage?
Die Abgasanlage hat folgende Aufgaben: Die aus dem Verbrennungsraum mit starken Impulsen (Knall) austretenden Abgase sollen gedämpft und entspannt werden, sodass ein bestimmter Geräuschpegel nicht überschritten wird. Abgase sollen gefahrlos abgeleitet werden, sodass ein Eindringen in den Innenraum verhindert wird. Schadstoffe im Abgas sollen durch den Katalysator auf die vorgeschriebenen Grenzwerte vermindert werden.
Der Abgasstrom soll während der Geräuschdämpfung beeinflusst werden, dass der Leistungsverlust des Motors möglichst gering ist. Zudem soll noch ein entsprechendes Soundgeräusch erzeugt werden (Sound design).
Die Abgasanlage besteht aus den Abgasrohren, dem Katalysator und einem oder mehreren Schalldämpfern, z. B. Mittelschalldämpfer und Nachschalldämpfer. Das vordere Abgasrohr ist am Auspuffkrümmer angeflanscht und mündet in den Katalysator. Dieser ist über Verbindungsrohre mit den Schalldämpfern verbunden. Von dort wird das Abgas durch das Endrohr ins Freie geführt.
Abgaszusammensetzung beim Ottomotor: Der Gesetzgeber schreibt aufgrund der hohen Schadstoffbelastungen in der Luft durch Abgase aus dem Straßenverkehr eine Verringerung der im Abgas enthaltenen Schadstoffe vor. Kraftstoffe bestehen vor Allem aus Kohlenwasserstoff-Verbindungen. Bei vollkommener Verbrennung entstehen Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff und Edelgase. Kohlendioxid in großen Mengen ist für eine Klimaveränderung mitverantwortlich (Treibhausexffekt).
Wegen der unvollständigen Verbrennung des Kraftstoffes im Motor entstehen neben Kohlendioxid, Wasserdampf, Stickstoff und Edelgasen noch Kohlenmonoxid (CO), Unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC), Stickoxide (NOx) und Feststoffe.
Abgaszusammensetzung beim Dieselmotor: Das Abgas eines Dieselmotors enthält neben Stickstoff (N2) und Sauerstoff (O2) als Komponenten der restlichen Luft, verschiedene Reaktionsprodukte aus Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H), Sauerstoff (O) und Stickstoff (N). Unter optimalen Bedingungen (mit motorischer Verbrennung nicht erreichbar) verbrennen Kohlenwasserstoffverbindungen (HC-Verbindungen), zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) und es würde eine vollständige Verbrennung erreicht werden.
Bei üblicher unvollständiger Verbrennung entstehen folgende Schadstoffzusammensetzungen: Kohlenmonoxid (CO), unverbrannte Kohlenwasserstoffe (HC) sowie Partikel (PM = engl. particulate matter). Sie bestehen aus einem Rußkern mit angelagerten Verunreinigungen wie z. B. Metalloxiden. Hinzu kommen Stoffe, die aus Verunreinigungen oder Zusätze im Kraft -oder Schmierstoff resultieren wie z. B. Metall -und Schwefelverbindungen.
Stickoxide (NOx) wie Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid NO2 entstehen bei hohen Verbrennungsspitzentemperaturen, hohen Verbrennungsdrücken und großen Flammgeschwindigkeiten. Aufgrund des Luftüberschusses in Leerlauf und Teillast kommt es hierbei verstärkt zur NOx-Emission. Bei den Test der Umweltbehörde EPA in den USA ist festgestellt worden, dass besonders auffällig bei VW-Motoren des Typ EA 189 eine krasse Abweichung zwischen Werten am Leistungsprüfstand und realem Fahrbetrieb festgestellt worden ist.
Schreibe einen Kommentar