„Social Media“ – allen voran Facebook, haben sich längst zu einem Barometer für die persönliche Beliebtheit entwickelt. Kein Wunder, dass viele „Gefällt mir“-Klicks leicht einmal zu einer Welle an Endorphin-Ausschüttungen führen, die wir landläufig als „Glück“ bezeichnen und empfinden.
Was gibt es Schöneres, als 150 virtuelle Freunde, die es ganz toll finden, dass mir gerade langweilig ist? Oder 87 „Gefällt mir“-Klicks für mein neues Profilfoto. Obwohl ich nur eine Orchidee hochgeladen habe, geben meine Facebook-Freunde Signal, dass sie da sind und dass ich etwas ganz Besonderes bin.
Darin liegt das Geheimnis von Facebook: ich bekomme, wonach ich mich am meisten sehne: Aufmerksamkeit. Das ist doch besser als Sex, oder?
Forscher der Harvard Universität im US-amerikanischen Cambridge haben jetzt herausgefunden, dass ein Post auf Facebook beim User ein Gefühl der Befriedigung auslöst, welches mit dem beim Sex vergleichbar ist. So tritt das gute „Facebook-Feeling“ bereits ein, bevor der Post für die anderen überhaupt sichtbar wird.
Ich kann das irgendwie verstehen. Wir haben doch alle das Bedürfnis, unser Leben zu teilen, andere teilhaben zu lassen uns selbst Teil eines Ganzen zu sein. Umso schöner, wenn es dann anderen dann auch noch gefällt, was wir zu sagen haben.
Solange ein nicht vorhandenes „gefällt mir“ im Umkehrschluss nicht in eine Depression führt oder zu einem Amok-Lauf verführt, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber Vorsicht: Eine virtuelle Anerkennung kann eine echte Anerkennung niemals ersetzen. Daran sollten wir immer denken.
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