So ein Unglück ist schon etwas Großartiges!

Lest euch doch mal in Ruhe den folgenden Auszug aus Brian Cavanaughs: »Sower’s Seed« durch, das von Willy Meurer übersetzt worden ist. Da wird einem doch wirklich klar, dass es nur selten einen Schaden gibt, an dem kein Nutzen hängt…

Thomas Edisons Laboratorium – von vielen auch »Erfinderstube« genannt – wurde 1914 durch ein Feuer total zerstört. Die Schäden beliefen sich auf mehr als 2 Millionen Dollar, wobei Edison allerdings nur mit 238.000 Dollar versichert war. Das Gebäude war in massiver Beton-Bauweise gebaut worden und man war deshalb der Ansicht gewesen, daß ein Feuer kaum großen Schaden anrichten könne. Das meiste von Edisons Lebenswerk ging bei diesem spektakulären Brand in Flammen auf.

Auf dem Höhepunkt des Feuers suchte Edisons Sohn Charles zwischen Flammen, Rauchschwaden und Geröll verzweifelt nach seinem Vater und fand ihn schließlich, in Ruhe und mit verklärtem Gesicht das Feuer betrachtend. Die lodernden Flammen spiegelten sich rötlich in seinem Gesicht wider, und der weiße Haarschopf wehte wild im Wind.

Später erzählte Charles seinen Freunden: „Mein Herz war starr vor Angst, als ich ihn suchte, und ich machte mir große Sorgen um ihn; immerhin war er 67 Jahre alt – kein junger Mann mehr – und alles ging in Flammen auf, was er je erarbeitet hatte. Als er mich sah, rief er mir zu: ‚Charles, wo ist Deine Mutter?‘ Als ich erwiderte, ich wisse es nicht, sagte er: ‚Finde sie und bringe sie her. Sie wird nie mehr, solange sie lebt, die Gelegenheit haben, so etwas zu sehen!‘

Am nächsten Morgen stand Edison vor den Ruinen und meinte: ‚So ein Unglück ist schon etwas Großartiges: Alle meine Fehler sind hier verbrannt. Gott sei’s gedankt, daß wir komplett neu starten können!“
Drei Wochen nach dem verheerenden Feuer war Edison in der Lage, der Öffentlichkeit seinen ersten Phonographen vorzustellen.


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