Es ist schon mancher Ort bekannt, doch was hier und heute nur zum Erlebnis führen sollte, übertrifft alle Maßen.
„Hallalo mein lieber Schnuckbert“, ruft Lillifant freudestrahlend heraus zu ihrem Gegenüber, während sie über die weiten Felder blickt.
Schnuckbert ist erst gerade an dem verregneten Feld angekommen und nickt ganz müde.
„Heute möchte ich so gerne mit Dir einmal auch schauen, was sich hinter diesem schlammigen Feld befindet“, ruft Lillifant weiter heraus.
Schnuckbert ist recht verwundert: „Mit wem – mit mir? Aber, äh, aber das ist doch gefährlich …“
„Gefährlich, gefährlich – Jetzt komm‘ einfach mit“, zetert Lillifant – und läuft schon voller Freude los.
„Na schön“, krächzt Schnuckbert, „dann ziehen wir eben los. Äh Lillifant … Liiiillifant!“, ruft Schnuckbert – und seine suchenden Augen schweifen über das weite Feld.
Lillifant ist nicht mehr zu sehen.
„Jetzt aber schnell hinterher“, denkt sich Schnuckbert – „in echter Schnuckgeschwindigkeit“ – und muss dabei selbst grinsen leicht.
Nach einigen Minuten hat Schnuckbert dann auch Lillifant eingeholt. An einem schroffen Felsen kommen beide plötzlich zum Stehen.
Lillifant schaut ganz erschrocken auf den Fels: „Jemand hat ihn bewegt! Ganz sicher. Schau an, das winzige Loch an der rechten Seite!“
Schnuckbert kneift die Augen zusammen und tatsächlich – dort ist ein klitzekleines Loch. „Vielleicht ein Mauseloch – oder eine Falle für Tiere?“, überlegt Schnuckbert.
Lillifant beugt sich zu dem Felsen hinab und presst sich mit Ihrem gesamten Gewicht gegen – „Schau mal, Schnuckbert: Der Felsen bewegt sich!“
Ungläubig starren die beiden Entdecker auf das nun wesentlich größer gewordene Loch. „Da passen wir sogar durch, Schnuckbert! Wollen wir es wagen?“
Schnuckbert wirkt zurückhaltend, doch antwortet: „Ja, doch – komm‘ wir gehen rein, Lillifant.“
Plötzlich waren schon Beide in dem dunklen Loch verschwunden – und der Felsen beginnt zu knirschen und zu knacken – „Er bewegt sich, der Felsen bewegt sich ruft Lillifant mit zittriger Stimme.
Schon waren Beide in dem dunklen Gang unter dem Felsen gefangen in der Dunkelheit.
„Ich sehe Nichts mehr“, ruft Schnuckbert völlig erschaudert.
„Warte, ich habe eine Idee! Die Streichhölzer von Omi’s Geburtstag habe ich ja noch hier – damit könnten wir etwas Sicht uns verschaffen“, ruft Lillifant sichtbar erleichtert und kramt in seiner Tasche.
Lillifant findet endlich die Streichholzschachtel und entzündet ein Streichholz.
„Schau Schnuckbert, was da steht: Willkommen auf dem Weg nach Dreimalland. Was das wohl ist“, flüstert Lillifant geheimisvoll fragend.
Es ist der Weg nach Dreimalland.
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Bald geht es weiter. Ein Beitrag von Buchautor & Schriftsteller MARCUS WENZEL, Monschau / Eifel / Städteregion Aachen in Deutschland. MWE.
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