Mittlerweile schreiben wir Tag 19 im Prozess gegen den Massenmörder von Utoya – Anders Behring Breivik. Nachdem der Mörder fünf Tage lang sich selbst und seine Beweggründe darstellen konnte, werden jetzt nach und nach auch Überlebende als Zeugen geladen. Eine unter ihnen ist die 19-jähirge Frida Holm Skoglund. Sie konnte dem Angriff des Mörders entkommen. Doch der Schock ist immer noch vorhanden.
Sie hat so große Angst vor dem Mann, der 69 ihrer Freunde und beinahe auch sie selbst hingerichtet hatte, dass Breivik aus dem Gerichtssaal geführt wird, bevor Frida in den Zeugenstand tritt.
Vor ein paar Tagen haben wir erfahren, dass Breivik das Meer als Massenvernichtungswaffe einsetzen wollte. Er wollte, dass die Kinder ins Wasser flüchten und dort ertrinken.
Ein kleiner Triumph, den Frida hervor bringt: „Wir haben gewonnen! Er hat verloren. Die norwegische Jugend kann schwimmen.“
Dramatische Stunden müssen das gewesen sein. Ich kann mich nur ansatzweise in die Erzählungen hinein versetzen. Das totale Ausmaß der Katastrophe – das Wasser, die Panik, die Kälte, die Kugeln – bleibt mir zum Glück verschlossen.
Ich hoffe so sehr, dass Breivik seine gerechte Strafe bekommt.
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