Andres B. Breivik: Er lächelt und er würde es wieder tun

Entschuldigt bitte meine Ausdrucksweise, aber ich finde kein anderes Wort als „pervers“ für diesen Mann, für diese Tat und für diesen Prozess. Heute, am zweiten Prozesstag, bekam der Angeklagte die Möglichkeit, seine 13 Seiten lange Erklärung vorzulesen, mit der er sich und seine Taten vor dem Gericht darlegen konnte.

Die Inhalte waren einfach nur erschreckend. Er habe aus „Güte, nicht aus Boshaftigkeit“ gehandelt. Ziel seiner Taten sei gewesen, einen Bürgerkrieg zu verhindern. Die Tat sei sinnlos, aber notwendig gewesen. Er würde es wieder tun und er fordere für sich den Freispruch.

Die Richterin forderte ihn mehrfach auf, zum Ende zu kommen. Ursprünglich waren 30 Minuten vorgesehen, die er weit überschritt. Allerdings legte er klar, dass die Verlesung seiner Schrift wichtiger für ihn sei als die geplanten fünf Tage zur Verteidigung. Die brauche er nicht wirklich.

„Meine Tat war der raffinierteste und spektakulärste politische Angriff seit dem Zweiten Weltkrieg“, so der Angeklagte.

Ich wage kaum mir vorzustellen, was in den Angehörigen und Hinterbliebenen der Opfer vorgehen muss, wenn sie sich diese irren Worte, gepaart aus Verteidigung und Selbstinszenierung, anhören müssen. Da müssen Wut und Hass doch ins unermessliche steigen.

Kein Wunder, dass auch Prozess-Beteiligte befangen sein können. Ein Leihen-Richter wurde heute sogar seines Amtes enthoben, weil er am Tag nach der Tat die Todesstrafe für den Täter auf Facebook gefordert hatte.

Mich würde es nicht wundern, wenn plötzlich einer im Saal eine Waffe zieht und den Angeklagten richtet. Ich sage nicht, dass ich es für richtig halten würde, aber verstehen könnte ich es auf jeden Fall.


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