Bestatter Guido F. muss sich ab heute vor dem Amtsgericht in Aachen für die Betrügereien verantworten, die er an seinen Klienten bzw. deren Hinterbliebenen begangen hat.
Die Tricks sind ebenso einleuchtend wie einfach, machen das Geschäft mit dem Tod unterm Strich zu einer echten Goldgrube. Die Trauer der Hinterbliebenen macht die Sache zudem einfach: jeder ist viel zu sehr mit seiner Trauer und der Organisation eines würdevollen Abschieds beschäftigt als genauer hinzusehen und nachzufragen.
Beliebte Tricks – so erzählt Guido der Bild.de – sind Särge in Billigpreisländern wie beispielsweise Polen äußerst günstig zu beschaffen und völlig überteuert in Rechnung zu stellen. Da bleiben an einem Sarg schnell mal 1400 Euro Gewinn.
Auch Gold-Inlays oder die Batterien der Herzschrittmacher lassen sich hochpreisig verkaufen. Oder man wirft den Toten einfach nackt in seine Kiste, rechnet aber die Gebühr für das Totenhemd ab.
Guido F. ist sich sicher, dass 80 Prozent aller Bestatter auf diese Weise arbeiten. Er selbst habe allerdings immer auf die Würde seiner Klienten geachtet. Teure Särge bei Verbrennungen gegen billige austauschen und die teuren dem nächsten Kunden einfach nochmals verkaufe, damit will er nichts zu tun gehabt haben. Wer’s glaubt!
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