Christian Wulff: Doch noch einen Funken Ehre im Leib ?

Das Bundespräsidialamt hat entschieden: Wulff hat Anspruch auf 199.000 Euro pro Jahr – plus Büro mit Angestellten, plus Dienstwagen mit Chauffeur. Als Ehrensold wird diese Vergütung für Staatsmänner, die aus dem Dienst geschieden sind, bezeichnet. Es geht also um die Ehre, wie der Name schon sagt.

Die Geschichte um Wulff ist verworren und undurchsichtig. Sicher ist noch nichts bewiesen. Klar steht noch nicht einwandfrei fest, ob er seine Ämter wirklich ausgenutzt hat, um sich persönlich zu bereichern. Ein zinsloser Kredit hier, ein kleiner Urlaub dort. Es sind derzeit nur Gerüchte – „ in dubio pro reo “, wie er Lateiner so schön sagt.

Aber glaubt ihr wirklich, Wulff ist der Mann mit Charakter, der widerstehen konnte – als einziger unter tausenden ? Ich glaube das nicht. Aber das Bundespräsidialamt hätte mit seiner Entscheidung ja wenigstens warten können, bis wenigstens ein Freispruch von den Vorwürfen auf dem Tisch liegt. So ist die Entscheidung nur schwer verständlich.

Jetzt liegt es an Wulff. Immerhin könnte er ja freiwillig auf den Ehrensold verzichten, ihn beispielsweise einer gemeinnützigen Einrichtung spenden. Diese Forderung wird nun auch aus Politiker-Kreisen aller Couleur laut. Zu Recht, wie ich finde. Jetzt kann er zeigen, ob er wirklich ein Ehrenmann ist, oder ob er seinen Charakter schon vor vielen Jahren an den Nagel gehängt hat.


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