Wie lange hält Breivik dem Kreuzverhör noch stand ?

Wir schreiben den vierten Prozesstag im Fall des Massenmörders von Utoya und damit den dritten Tag infolge, bei dem sich Anders Behring Breivik dem Kreuzverhör der Staatsanwälte stellen muss. Heute geht es vor allem darum, auf welche Weise Breivik sein Attentat geplant und wie er seine Waffen beschafft hat.

Er wirkt deutlich entspannter als am Vortag, antwortet auf fast alle Fragen. Tags zuvor war er unter den Fragen der Staatsanwältin Inga Bejer Engh zusehends verfallen, musste mehrfach sogar Lügen einräumen und antwortete schlichtweg auf fast keine Frage mehr.

Heute Vormittag sah er sich Staatsanwalt Svein Holden gegenüber, von dem er sich offensichtlich weniger lächerlich gemacht vorkam.

Interessant ist auch das „Pause-Jahr“, welches Breivik im Jahr 2006 eingelegt hatte. In dieser Zeit verbrachte er etwa 16 Stunden am Tag vor dem Computer, um mit Spielen wie „World of Warcraft“ oder „Call of Duty“ seine Schuss- und Treffsicherheit zu trainieren.

Sein 1500 Seiten langes Manifest, das er nur Stunden vor seinen Anschlägen per E-Mail an tausende von Empfängern geschickt hatte, sei angeblich noch gar nicht fertig. Er, Breivik, stehe auch nicht hinter allen Aussagen im Manifest, weil er beim Schreiben Rücksicht auf andere habe nehmen müssen. Darum sei darin nicht seine alleinige Meinung zu finden.

Fakt ist auf jeden Fall, dass sich Breivik immer wieder in Widersprüche verstrickt, nachjustieren muss oder sogar der Lügen überführt wird. Sein angekündigter Propaganda-Feldzug gerät mehr und mehr ins Wanken. Zum Vorschein kommt das Gesicht eines irren Amokläufers.

Dennoch gibt es immer wieder Sympathisanten. Erst heute morgen musste eine Deutsche aus Stuttgart in den Flieger verfrachtet und nach Hause geschickt werden. Sie war extra angereist, um Breivik zu sehen und wollte sich unter dem Vorwand, sie sei seine Geliebte, in den Gerichtssaal schmuggeln.

Ich verfolge diesen Prozess wirklich mit großem Interesse und finde es jedes Mal wunderschön, wenn sich dieses Monster selbst verhaspelt. Der gehört für immer weg gesperrt, am besten in eine geschlossene Anstalt.


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